Laufschuhe an und los - Sport auch bei Neurodermitis?

 

Die Haut quält – muss ich auf Sport und auf die Freude beim Laufen verzichten? Nein! Aber einiges gilt es doch zu beachten..

 

Die richtige Kleidung

 

Die Sportkleidung muss atmungsaktiv sein und darf nicht zu eng anliegen, ansonsten kann sich die Hitze auf der Haut stauen, was den Juckreiz verstärkt.

Gleichzeitig wird der Schweiß nicht abtransportiert und die Salze bleiben auf der Haut, wo sie diese ebenfalls reizen können. Ganz schlecht sind Baumwollshirts, die sich mit Schweiß voll saugen und direkt auf der Haut kleben.

Der richtige Sport

Die Jahreszeit, das Wetter und die Temperatur sollten bei der Sportwahl berücksichtigt werden. Insbesondere Asthmatiker kommen mit feuchter, warmer Luft besser zurecht als mit kalter und trockener Luft.

Kontaktallergiker sollten Sportarten meiden, bei denen sie dem allergieauslösenden Stoff ausgesetzt werden. Während der Pollenflugzeit ist Outdoor-Sport nicht zu empfehlen, weil Blütenpollen häufig Auslöser eines Schubs sind.

Chlor beim Schwimmen kann zu allergischen Reaktionen führen und die Haut zusätzlich austrocknen.

 

Ein weiteres Kriterium bei der Sportwahl ist die Entscheidung, ob man sich lieber in einer kleinen oder großen Gruppe oder alleine bewegt.

 

 

Bei einem akuten Schub wird allgemein empfohlen - nach Abstimmung mit dem Hautarzt - eine Sportpause einzulegen. Ich denke, dass jeder Betroffene seine Bedürfnisse einordnen und eigenverantwortlich entscheiden kann, was ihm gut tut und er sich zumuten kann.

 

 


 

Viel Trinken!

 

Wichtig ist, dass Sie die Flüssigkeit, die Ihr Körper durch das Schwitzen verliert, anschließend wieder aufnehmen. Wer sich körperlich verausgabt, sollte regelmäßig und viel trinken – am besten Tee und Wasser. Durch den Genuss von Mineralwasser werden ausgeschwitzte Mineralstoffe ersetzt. 

 

 

Ach ja, und die richtige Pflege natürlich

Trockene und sensible Haut kann auf  Schweiß empfindlich reagieren. Die im Schweiß enthaltenen Salze reizen die Haut und lösen häufig Juckreiz oder Entzündungen aus. Daher sollte man direkt nach dem Sport kurz und maximal lauwarm duschen. Ist die Haut extrem trocken, sollte man zu einem pH-neutrales Reinigungsprodukt mit einem hohen Anteil an pflegenden Lipiden greifen. Bitte verwendet keine Massagehandschuhe oder Bürsten, diese reizen nur zusätzlich die Haut. Nach dem Duschen einfach nur kurz mit einem weichen Handtuch abtrocknen. Den Tag so planen, dass möglichst nur einmal geduscht wird, z. B. morgens nach dem Frühsport. Und: danach das Eincremen nicht vergessen. Ob Salbe, Creme oder Lotion zum Einsatz kommen, hängt vom Hautzustand, Hautregion und der Jahreszeit ab. Es gibt keine Creme für alle Fälle. Vermeidet parfümierte Cremes.

 

 

 

Hier ein kurzer Überblick über die verschiedenen Hautpflegemittel:

 

 

 

Lotion - Öl-in-Wasser-Emulsion, fast fettfrei, und bietet durch einen hohen Wasseranteil einen super Kühleffekt.

 

 

 

Creme - Öl-in-Wasser-Emulsion, hat einen hohen Wasseranteil und einen geringeren Fettanteil, der hohe Wasseranteil verdunstet nach dem Auftragen. Dies führt ebenfalls zu einem kühlenden Effekt und pflegt die Haut.

 

 

 

Salbe - Wasser-in-Öl-Emulsion, hat einen hohen Fettanteil und einen geringen Wasseranteil, und sorgt so für einen hohen pflegenden Effekt.

 

 

 

Ab zum Sport, sage ich :-)

Die Hauptargumente für regelmäßige Bewegung – für mich am liebsten an der frischen Luft – sind die Stärkung des Immunsystems, welches eine Barriere gegen äußere Einflüsse und die generelle Allergieneigung bildet sowie der Stressabbau. Gefühlter Stress ist bekanntlich bei den Schubauslösern ganz vorn.

 

Neurodermitis-Patienten profitieren  von der regelmäßigen Bewegung und können sogar den Zustand ihrer Haut verbessern. Die Durchblutung, der Stoffwechsel und die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen werden durch Sport angeregt. Die Haut profitiert durch eine erhöhte Feuchtigkeitsaufnahme und Erneuerung ihrer natürliche Schutzbarriere. Insbesondere Ausdaueraktivitäten führen zu einem starken Herz-Kreislauf-System. Blutfette und Blutzucker werden reguliert. Durch die Stärkung des Immunsystems werden wir geplagten Neurodermiker gegen "schädliche" Einflüsse resistenter.

 

Ich laufe gerne in unserem schönen Siebengebirge und beobachte die Veränderungen des Waldes durch die Jahreszeiten, genieße die grandiosen Aussichten auf das Rheintal. Nach meiner Runde fühle ich mich im Reinen und zufrieden mit mir selbst. Die Wissenschaft macht das Ausschütten von Glückhormonen für die Steigerung des seelischen Wohlbefindens und für die Stressreduzierung verantwortlich. Bereits 20 Minuten lockeren Laufens reichen aus, um den Dopaminspiegel signifikant ansteigen zu lassen. Dopamin macht euch wacher, konzentrierter und fröhlicher. Nach dem Training erhöht sich im Gegenzug der Serotoninspiegel. Serotonin hat viele Funktionen: Unter anderem ist es an der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus und der Körpertemperatur beteiligt, kontrolliert Appetit und lindert die Schmerzsensibilität. Es ist aber vor allem auch als Wohlfühlhormon bekannt. Durch seine Ausschüttung stellt sich ein Gefühl der inneren Zufriedenheit ein.

 

 

Also ran an die Laufschuhe, schwingt Euch aufs Fahrrad und packt die Badehose ein!

 

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